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Das Schwarzenber Wappen
Ursprünglich nannte sich das deutsche Adelsgeschlecht der Schwarzenberger Herren von Seinsheim und ihr Wappen war ein blau und silbern gestreifter Schild. Nach der Eroberung der türkischen Festung Raab durch Adolf zu Schwarzenberg im Jahre 1599 wurde das Wappen mit einem Türkenkopf ergänzt, dem ein Rabe ein Auge auspickt. 1688 erfolgte eine andere Änderung des Wappens, das um die Symbole weiterer drei Herrschaften erweitert wurde: drei rote Spitzen im silbernen Feld symbolisieren die Herrschaft Sulz, die Ferdinand zu Schwarzenberg durch Vermählung mit Maria Anna von Sulz seiner Herrschaft angeschlossen hatte. Der brennende Ast symbolisiert dann die Herrschaft Brandis. Im Herzschild des Wappens befinden sich Zeichen der Herrschaft Schwarzenberg - ein Turm auf einem schwarzen Berg, und Kleggau - drei goldene Garben. Als Schildträger kommen seltener zwei goldene Löwen vor. Die fürstliche Krone über dem Wappen bedeutet dann den Fürstentitel.
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Die Schwarzenberger
Die Schwarzenberger gehörten zu den bedeutendsten Geschlechtern in den böhmischen Ländern. Im Jahre 1660 erwarben sie die erste böhmische Herrschaft Třeboň. Ursprünglich handelte es sich jedoch um ein deutsches Adelsgeschlecht der Herren von Seinsheim, das aus Unterfranken stammte. Für den Begründer des Geschlechtes wird Erkinger (+1437) gehalten, der am Anfang des 15. Jahrhunderts die Herrschaft Schwarzenberg kaufte, die später diesem adeligen Geschlecht seinen Namen gab. Das ursprüngliche heraldische Symbol des Geschlechtes waren nur silberne und blaue Streifen. Eine weitere bedeutende Persönlichkeit des Geschlechtes war Graf Adolf, der im Jahre 1598 die türkische Festung Raab eroberte. Als Andenken an diese Tat bekam er in das Schwarzenbergische Wappen einen Türkenkopf, an dem ein Rabe oder ein Kolkrabe ein Auge pickt.
Der Begründer der ausgedehnten Schwarzenbergischen Herrschaft in Böhmen war Johann Adolf I., der im Jahre 1660 die Herrschaft Třeboň und im Jahre 1661 die Herrschaft Hluboká erwarb. Für die dem Kaiser erwiesenen Dienste wurde er in den Fürstenstand erhoben. Sein Sohn Ferdinand erweiterte die Herrschaften des Geschlechtes auf eine ungewöhnliche Art und Weise durch die Heirat mit Maria Anna von Sulz. Die Schwester von Ferdinand war Marie Ernestine von Eggenberg, geborene zu Schwarzenberg, die mit Johann Christian I. von Eggenberg verheiratet war.
Da aus dieser Ehe kein Nachkomme erwuchs, ging nach dem Tode von Marie Ernestine im Jahre 1719 der umfangreiche Eggenbergische Besitz an ihren Neffen Adam Franz zu Schwarzenberg über. Dieser machte Český Krumlov zum Residenzsitz des Geschlechtes. Sein Sohn Joseph Adam zu Schwarzenberg machte sich um den barocken Umbau des Krumauer Schlosses verdient, auf dem er einen Hof erbaute, wo die Kunst gedieh. Ihm verdanken wir die Gründung des neuen barocken Schloßtheaters.
Josephs Sohn Johann Nepomuk zu Schwarzenberg machte sich um die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Herrschaft verdient. Besonders um ihre im Böhmerwald liegenden Teile, da er hier den Schwarzenbergischen Schwemmkanal zu bauen begann. Seine Söhne waren Joseph und Karl und nach dem Testament des Adelsgeschlechtes aus dem Jahre 1703 teilte sich so im Jahre 1802 das Geschlecht der Schwarzenberger in zwei Zweige - in den Krumlov-Hluboká-Zweig und den Orlík-Zweig. Der Begründer des Krumlov-Hluboká-Zweiges (Primogenitur) war Joseph zu Schwarzenberg, der Pauline zu Schwarzenberg, geborene von Arenberg, heiratete. Der Begründer des Orlík-Zweiges war Karl I. Philipp zu Schwarzenberg, der die Karriere eines Diplomaten und Feldherrn einschlug. Nach seinem strategischen Plan verlief im Jahre 1813 auch die Schlacht gegen Napoleon bei Leipzig.
Weitere Nachfolger des Krumlov-Hluboká-Zweiges waren Johann Adolf II. zu Schwarzenberg, der von seiner Gattin Eleonore zu Schwarzenberg, geborene von Lichtenstein, bei dem Umbau des Schlosses Hluboká im romantischen Stil großzügig unterstützt wurde. Dorthin übertrugen die Schwarzenberger ihre Residenz. Adolfs Bruder Felix zu Schwarzenberg wirkte in den diplomatischen Diensten als Gesandter und im Jahre 1848 wurde er zum Ministerpräsidenten der österreichischen Regierung ernannt. Der zweite Bruder Friedrich zu Schwarzenberg wurde im Jahre 1850 zum Prager Erzbischof ernannt. Der Krumlov-Hluboká-Zweig starb im Jahre 1950 mit JUDr. Adolf aus, während noch zu seinen Lebzeiten das Eigentum dieses Zweiges im Jahre 1947 in den Besitz des Staates überging.
Josef Adam von Schwarzenberg
Ähnlich wie sein Vater bekleidete er hohe Ämter am Kaiserhof und dort entwickleten sich völlig seine Kunstinteresse. Verdienstvoll sind seine Bemühungen und Barockumbauten des Krumauer Schlosses. Er baute unter anderem das Barockschlosstheather, und die Winterreitschule auf, ließ das Lustschloss Belaria im Schlossgarten und die Mantelbrücke, die das Schloß mit dem Schloßtheather und dem Hofgarten verband, umbauen. Bei seiner Herrschaft wurden im Schloß der Maskensaal und die neue Schlosskapelle gebaut. In seinen Diensten wirkten manche Wiener Künstler, wie z.B. Josef Lederer, Hans Wetschl, Leo Märkl, Jan Antonin Zinner, Matyáš André oder Andreas Altomonte. Von den hiesigen Künstlern ist Frantisek Jakub Prokys zu nennen. Er baute den Hof, in dem die Künste blühten, auf. Der barocke Magnat Joseph Adam zu Schwarzenberku hat einen Hof gebildet, an dem die Kunst und Kultur eine Blüte erlebten.
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