Siegel der Schwertbrüder

Ordenshistorie der Schwertbrüder zu Livland

Zu den früheren geistlichen Ritterorden zählten die Schwertbrüder, 1202 von Bischof Albert in Riga zum Kampf gegen die livländischen Heiden gestiftet. Der Orden der als solcher 1204 von Papst Innozenz d. III. bestätigt wurde, nannte sich mit vollem Namen "Orden und Gemeinschaft des Ritterdienstes Christi" (Ordo et collegium fratrum milicie Christi) oder auch (Ordo et collegium fratrum milicie Christi de Livonia) meist kurz "Brüder der Ritterschaft" (Fratres milicie). Der Ritter trug einen weissen Leibrock, auf dem sich vorne in der Mitte das rote Ordenszeichen, Schwert und Kreuz befand. Darüber kam ein weisser Mantel, auf dessen linker Schulter ebenfalls das Ordenszeichen, wenn auch kleiner aufgenäht war. Hauptsitz des Ordens war die Burg Wenden, wo auch die Ordensmeister beigesetzt wurden.

Obwohl die Schwertbrüder ganz Estland eroberten, vollzogen sie doch, zwei Jahre nach der schweren Niederlage bei Bauske gegen die Litauer und Semgaller 1237 ihren Anschluss an den Deutschen Orden.

Es zeigte sich, daß durch die Vereinigung mit dem Deutschen Orden die Macht der Schwertbrüder erheblich vermehrt wurde. Als der letzte Heermeister, Gotthard Ketteler (seit 1559) beim Kaiser und Reich keine Hilfe fand, während die Russen seit 1558 sein Land verwüsteten, begab er sich 1560 in den Schutz Polens und legte 1561 seine Würde nieder. So wurde er nun Lehensmann der polnischen Krone, weltlicher Herzog von Kurland und Semgallen. Dies war das Ende des Schwertbrüderordens.

1966 erfolgte die Wiedergründung des Livländer Ordens in Rosenheim durch Josephus von Schwarzenberg. In ganz Deutschland, Holland und Österreich wurden Komturein und Provinzen gegründet. 1988 hat der damalige Großmeister, Alfons v. Passeier die Komturei Tirolensis zur Provinz erhoben. Die Ritter der Provinz Tirolensis nahmen auch weiterhin an den Festkapiteln in Deutschland teil. Jeden 3. Freitag trafen sich die Schwertbrüder in der Ottoburg. Herbert v. Schaller wurde zum dep. Großmeister des Gesamtordens in Deutschland gewählt und übernahm auch die Leitung der Provinz Tirolensis. Seit 1992 ist die Provinz Tirolensis ein selbständiger Ritterorden, blieb aber weiterhin mit dem Orden in Deutschland in freundschaftlicher Verbindung.

In Bamberg wurde mit dem ehemaligen Mutterorden unter dem jetzigen Großmeister, Rolf Graf von Trautskirchen zue Kapfelsberg eine Partnerschaft besiegelt. Ebenfalls besteht mit dem Gutrater Ritterbund zue Hallein eine Partnerschaft. Durch profane Umstände und Domizilwechsel einzelner Ritterbrüder war der Fortbestand des Bundes arg gefährdet. 1996 erwarben die Schwertbrüder eine eigene Burg und begannen mit dem Wiederaufbau des Bundes.

Seit 1999 ist der Bund auch Mitglied bei der Vereinigung der Österr. Ritterbünde. Der Bund hat derzeit 8 Ritter, einen Vasallen, einen Pilgrim und 2 Ehrenritter.

Honor super omnia
( Ehre über alles )